Behindertenhilfe, Suchthilfe, Psychosoziale Hilfen und Betreuungsrecht

Für echte Teilhabe brauchen wir mehr …

… Fachkräfte und Personal in den Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe

Mit vielfältigen Aktivitäten haben sich Arbeitsbereich und Fachverband dem bestimmenden Thema Personalmangel 2023 gestellt: Fachverbandsinterne Arbeitsgruppen und Austausch, aktive Beteiligung in diversen Gremien auf Landesebene in Berlin und Brandenburg, Initiieren einer Imagekampagne für das Berufsbild Heilerziehungspflege, Forderungspapiere der Verbände der Leistungserbringer an die Politik. Und wir finden mehr Gehör – jetzt braucht es verlässliche Partner:innen auf Landesebene, die sich zusammen mit uns für eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen einsetzen.

… einheitliche und verlässliche Rahmenbedingungen in Brandenburg

Ende 2023 konnte ein neuer Rahmenvertrag SGB IX verabschiedet werden. Die mit dem Bundesteilhabegesetz verbundenen Erwartungen konnte er allerdings bei Weitem nicht erfüllen. Der Rahmenvertrag schafft lediglich Leitplanken.

Für eine personenzentrierte Teilhabe erfordert er sowohl das Engagement der Leistungsberechtigten als auch der Leis­tungserbringer.

… personenzentrierte Teilhabe für alle

Mit dem neuen Betreuungsrecht soll die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen gestärkt werden. Die Umsetzung dieser Intention haben wir im vergangenen Jahr mit Workshops und einem Fachtag für die Betreuungsvereine begleitet. Bei einem Fachgespräch mit Ministerium, LASV, Leistungserbringern, Leistungsträgern und über hundert weiteren Teilnehmenden im November wurde deutlich, dass sogenannte Systemsprenger alle Beteiligten in Berlin und Brandenburg mehr denn je vor große Herausforderungen stellen. Die aktuellen Angebote und Rahmenbedingungen reichen nicht (mehr) aus, um dem Personenkreis umfängliche Teilhabe zu ermöglichen. Die Ergebnisse aus dem Fachgespräch sollen in 2024 zu Maßnahmen führen.

… Bewegung im Fachverband

Im Frühjahr 2023 wurde ein neuer Fachverbandsvorstand gewählt. Dieser hatte sich insbesondere das Thema Verbandsname auf die Agenda geschrieben. Somit wird der Verband zukünftig »Fachverband für Teilhabe e.V.« heißen. Diese Bezeichnung wird dem Anspruch und der fachlichen Arbeit gerecht. Darüber hinaus hat der Arbeitsbereich im vergangenen Jahr aktuelle Entwicklungen aufgegriffen

und neue Formate des Austauschs ins Leben gerufen. Dazu gehören eine »AG leichte Sprache«, Workshops zum Thema »Expertenstandards Pflege in der Eingliederungshilfe«, Fachaustausch zur Weiterentwicklung der Tagesstätten, arbeitskreisinklusive Kindertagesbetreuung und eine Arbeitsgruppe zur Fachkräftesicherung. Alle Angebote werden gut angenommen, sind produktiv und bringen Bewegung in den Fachverband.

Sabine Oster

Leiterin des Arbeitsbereiches Behindertenhilfe und Suchthilfe und Geschäftsführerin des Verbandes Evangelischer Behindertenarbeit (VEBA)